Familienwappen
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hielt die Wappenmode auch auf dem Lande Einzug. Sie äusserte sich vornehmlich in der heraldischen Ausschmückung von schliffscheiben und
Sackstempel. Die Wappen konnten also nicht aus der Ueberlieferung geholt werden. Man setzte etwa sein Berufszeichen in ein Wappenschild, etwa Metzgerbeil, Pflugschar, oder man
wählte aus Nachahmungstrieb heraus eines der überall auftauchenden, an sich nichts sagenden konventionellen Wappen mit Rose, Stern oder Dreiberg.
Im 19. Jahrhundert stand den Familienwappen.(nach der wappenfreudlgen Zelt des 18. Jahrhunderts) im allgemeinen feindlich gegenüber. Die Abneigung war elne FoIge der liberalen und
demokratischen Umwälzungen der 1790-er und 1830-er Jahre. Das Wappen erinnerte an das Ancien
Regime ( die gnädigen Herren) und seine Ständeungleichheit, war deshalb dem einen ein Aergernis, dem andern ein Hemmschuh für sein politisches Fortkommen. Erst im 2o. Jahrhundert
lebte die Wappenmode wieder auf. Im Kanton Bern gibt es nur bel den burgerlichen Geschlechtern der Hauptstadt eine eigentliche Wappentradition
PS: Text aus "das Geschlecht der Messerli von Kaufdorf" von Robert Messerli